Erkenntnisse

Raum- und Gebäudemarkierungen/Beschriftung und Benennung

  • keine eindeutige Beschriftungs und Benennungshierachie vorhanden (R204 fünf mal auf dem Campus Design vorhanden)
  • Gebäudebeschriftungen teilweise (Bibliothek), temporär (Jahresausstellung) oder in Eigeninitiative (Druckerei und Designhaus) vorhanden
  • Verbindlichkeit nicht gegeben, da sich diese überschneiden und unter veraltete Maßnahmen mischen
  • Eingänge zu den Liegenschaften teilweise mit Schildern versehen, keine Verteilung der Eingänge nach Nutzungsanspruch (bspw. LieferantInnen und Gäste)
  • verwirrende und uneindeutige Beschilderung der Liegenschaften im Stadtraum
  • keine Verortung innerhalb der öffentlichen Verkehrsmittel (Durchsage oder Bezeichnung der Haltestellen)
  • Campus Kunst Banner

Eingangssituationen

  • Eingänge ermöglichen Zugänge zu Räumen, Kennzeichnung erfolgt bereits ohne Beschilderung intuitiv durch Vorhandensein von Türen bzw. architektonische Gegebenheiten wie Torbogen (Verwirrung beim Studieninfozentrum: baulich suggerierter Eingang wir nicht mehr genutzt, neuer Eingang orientiert sich nicht zentral zum Weg)
  • Eingänge haben immer auch einen repräsentativen Faktor nach Außen (ggf. deuten sie Bereits auf die Art des Gebäudes Beispiel Unterburg), Markieren den Übergang von einem Gebiet zum anderen
  • Ermöglichen eine Zugangskontrolle bzw. Zugangsbeschränkung (Pandemielage oder auch Schutz vor Diebstahl)
  • Eingänge müssen aus der Entfernung als solche erkennbar sein, beste Erkennbareit bei frontalem Zugang
  • Unterscheidung in jene mit Schnittstelle zur Stadt bzw. Empfangscharakter (Haupteingänge) und jene mit weiterführender, ortsspezifischer Verteilfunktion (Nebeneingänge)
  • einsehbare Gebäudestrukturen: Grundriss übermittelt bereits Informationen, gerade bei symmetrischen Bauten Haupteingang häufig mittig, bei asymmetrischen Gebäuden deutlich schwieriger
  • Personen mit eingeschränkten Sehvermögen, Wahrnehmung muss über andere Reize erfolgen (bspw. Bodenmarkierungen bzw. Texturen oder auch die Möglichkeit von Tonquellen
  • Unterscheidung zwischen Eingängen mit Entrée-Charakter (repräsentativ) und zweckgebundenem, pragmatischem Charakter

Ausgangssituationen

  • Ausgangssituationen selten als solche markiert (Ausnahme Fluchtwege)
  • Fällt architektonisch mit den Eingängen zusammen, aus Nutzungssicht verschiedene Themen, da andere Anforderungen (muss anders als ein Eingang nicht erst gefunden werden, Möglichkeit des Rückkehrens auf selbem Weg bei Verlassen des Gebäudes)
  • Generell weniger Aufwand, Schwierigkeit nur, wenn unbedingt aus dem gleichen Ausgang herausgefunden werden muss (bspw. weil dort die weitere Anbindung (Fahrrad, Auto) steht
  • Sonderthema Notausgänge: Feststellung in Studien, dass Menschen in Notsituationen reflexartig nach den vertrauten Ausgängen suchen, auch wenn diese nicht unbedingt die Notausgänge sind (Stresssituation verhindert Neuorientierung), direkte Einsicht von Türen erleichtern das Finden, bestenfalls fallen Notausgänge mit primären Eingängen zusammen

Ortspezische Anwendung

  • Kunstcampus eindeutlich erkennbar durch präsentes Eingangsportal
  • Designcampus schwieriger, 5 Zugänge, kein Haupteingang erkennbar
  • Eingang zur Unterburg (Campus Kunst) und Eingang zur Villa (Campus Design) anhand von Zählungen am häufigsten frequentiert
  • Fluktuation an Satellitenstandorten deutlich geringer
  • Nebeneingänge bspw. die Zugänge zu den Gebäuden auf dem Campus Design, sowie dem Campus Kunst; besonderee Bedeutung auf Campus Design Eingagn Villa, Mediathek und dem Studieninformationzentrum
  • Campus Design unterschiedliche Höhenlagen durch Hanglage
  • Campus Kunst geschlossene baulichen Struktur, intuitiver Rundgang; Erstbegehung und Orientierung zwischen den Gebäuden leichter und eindeutiger; Wichtige Nebeneingänge Mensa, Südflügel, Dekanat Kunst
  • An keinem der Haupteingänge ein groborientierender Gebäudeplan, keine Gebäudebeschriftungen an den einzelnen Liegenschaften
  • Willkommengeste und Zuwendung zur Stadt auch über die Zäune und Burgmauern zu kommunizieren (bisher nur Banner "Campus Kunst" , Fahnenmast am Campus Design , "Spektakel Digital" Rechenzentrum

Treppenhäuser und Flure

  • Flure als Verbindungsraum wenig genutzt bzw. bespielt, wirken kahl und dunkel
  • durch digitale Raumdisplays könnten einfache, anpassbare Informationsschnittstellen geschaffen werden schnelle Anpassungen getroffen werden, andere Möglichkeiten sind Magnettafeln, Klemmbretter oder die Möglichkeit handgeschriebener Informationen
  • Bedeutung von Landmarks auch bei der Orientierung auf Fluren, je bizarrer die Objekte umso eher etablieren sie sich als Orientierungspunkt
  • Nicht alle Wege werden als einladend empfunden (gerade wenn diese nicht vertraut sind und ein privates Gefühl erzeugen), Prinzip kann sich aber auch zu Nutze gemacht werden, beispielsweise in der Verwaltung ist nicht unbedingt viel Durchlauf erwünscht

Landmarks

  • unterschiedliche Prozesse der Verselbstständigung, Umnutzung und Aneignung eines Raumes,
  • werden sukzessive zum Inventar, teilweise auch zu richtungsweisenden Elementen
  • Potential von Landmarks kann weiter ausgeschöpft werden
  • Option des Einbau von Landmarks in Übersichtspläne (bspw. Strohhalme oder auch die Fahnenmaste am Neuwerk)

Aufenthaltsqualität

  • Aufenthaltsqualität ist vorhanden, Bestuhlung bzw. weitergehende Infrastruktur jedoch begrenzt
  • Campus Design und Campus Kunst besitzen Außenraumbestuhlung der Mensa mit Bierbänken, aktuell pandemiebedingt umgenutzt (Markplatzsituationen), Campus Design Sitzmöglichkeiten durch Treppenstufen (geringe Aufenthaltsmöglichkeit)
  • Wiesen (bspw. Ufer Mühlgraben, zwischen Bierbänken auf zentralem Platz, Rosengarten in der Unterburg) vorhanden an beiden Standorten, werden gerade im Sommer genutzt, hier keine weitere Infrastruktur vorhanden bzw. wenn nur improvisiert meist durch Studierende (Grillplätze, Wasseranschlüsse, wetterbeständige, modulare Sitzgelegenheiten)
  • Potenzial im Schaffen weiterer Orte der Zusammenkunft sowohl als sozialer Faktor (Veranstaltungen/Amphitheater/Lehre gerade in Pandemiesituation, Tischtennisplatte (Ausgleich am Lernort) im Innen- und Außenraum
  • Sitzarchitekturen können auch als Landmarks somit der Orientierung dienen oder sogar direkt Orientierung vermitteln in Form von Beschriftungen oder auch spezifischen Formgebungen

Böden

  • Strukturen/Bodenbegebenheiten können genutzt werden um barrierefreie Orientierung zu ermöglichen
  • bisherige Bodenbeschaffungen im Außenraum schlecht geeignet für rollstuhlfarende Personen
  • Markierung von Flucht und Rettungswegen
  • Interaktion und Einladung durch bspw. Fußstapfen im Goldbau, Böden als spielerische Momente wahrnehmen